
2 Ortovox Leichtgewichte im Test: Free Rider 18 Rucksack + Schaufel inklusive Pocket Spike
Rucksäcke sind ja wie wir alle wissen, ein ziemlich weites Thema. Vor allem wenn man sich mal an einen gewöhnt hat, fällt es schwer, etwas anderes auf den Rücken zu ziehen. Der Neue fühlt sich anders an, man muss überlegen, was und wieviel man wo verstauen kann, wie das oder die Bretter verzurrt werden können und so weiter und so fort.
Heute will ich euch meine zwei neuen Leichtgewichte von Ortovox vorstellen, die ab sofort immer beim Freeriden dabei sind.
1. Der Ortovox Free Rider 18 Rucksack
Ich habe mir diesen Winter als schmale Alternative zu meinem größeren Touren ABS-Rucksack den leichten Free Rider 18 von Ortovox gegönnt. Zugegebenermaßen musste ich mich am Anfang erst einmal an das Teilchen gewöhnen, denn im Verhältnis zu den gewohnten großen Rucksäcken geht es hier dann auf den ersten Blick etwas spartanisch zu – aber jetzt, nach den ersten drei oder vier Tagen mit dem Leichtgewicht auf dem Rücken stellt sich die Sache schon ganz anders dar!
Aber fangen wir mal von vorne an…
Mein erster Kontakt mit dem Säckchen war gleichzeitig mein erster Snowboardtag für diesen Winter. Und Kontakt hatte ich da auch gleich mehr als genug, denn ich wurde gleich von einem zügellosen „Rennkind“ auf die Schippe genommen, in den Gleitflug versetzt und bin derbst auf dem Rücken gelandet. Fazit: War sehr glücklich, dass der Free Rider gleichzeitig einen Rückenpanzer eingearbeitet hat (dessen Funktion ich nunmehr uneingeschränkt bestätigen kann) und dass das Tragesystem den Rucksack so perfekt an der Stelle hält, dass wirklich nichts verrutschen kann.
Bewerkstelligt wird das durch einen super breiten Hüftgurt der dank Klettverschluss und zusätzlicher Schnalle extrem gut sitzt und ebenfalls sehr breit gearbeitete Schultergurte, die sehr komfortabel anliegen. (Die Schultergurte muss ich übrigens gleich noch separat loben, denn die Dinger verdrehen sich nicht beim Aufsetzen des Rucksacks – finde ich persönlich Weltklasse, denn es kann echt nerven wenn man immer erst mit Handschuhen die verdrudelten Gurte richten muss… Hier noch nie passiert 😉
Jede Menge Stauraum
Das Packen: Im Free Rider findet man ein großes Fach, das „von hinten“ beladen wird – extrem praktisch da man den Rucksack vor sich in den Schnee legen kann und das Fach öffnen kann, ohne dass Schnee eintritt. Kleines Detail, das sehr positiv auffällt: Die letzten paar Zentimeter der Öffnung sind zusätzlich mit ein wenig Stoff gepuffert, so dass auch dort kein Schnee zufällig reinrutschen kann. Guter Blick für´s Detail von den Entwicklern! 😉
Apropos Entwickler: Schon in meinem großen ABS-Rucksack sind mir die extrem stabil und hochwertig gearbeiteten Schließen und Bänder des Zurrsystems aufgefallen. Die sind hier auch verarbeitet worden und machen den gleichen zuverlässigen und stabilen Eindruck. Sehr nice!
Aber weiter mit den Fächern: Die beiden anderen Abteile sind über die Oberseite erreichbar, durch wasserdichte Zips mit unterschiedlich farbigen Schlittenanhängern sicher geschlossen und bieten gut vorbereiteten Platz für Schaufel, Sonde und andere Kleinteile.
Die Fächer an sich sind nicht gefüttert und erscheinen auf den ersten Blick etwas „nackt“. Aber andererseits muss der Rucksack vom Konzept her halt leicht sein und insofern verständlich, dass man hierbei auf die spartanischen Qualitäten gesetzt hat. Habe mich auch inzwischen daran gewöhnt und die vielen anderen „Goodies“ machen den Sack zu einer coolen Geschichte!
Sehr „cleaner“ Aufbau
Was mir auch noch super gefällt ist, dass die Oberfläche des Free Riders sehr clean und glatt ist! Will sagen, man bleibt weder an Bäumen, Sträuchern o.ä. hängen und das Risiko sich unfreiwillig beim Aussteigen an einem Sessellift aufzuhängen besteht auch nicht 😉
Zu der cleanen Fassade noch ein Wort: Um diese Sauberkeit zu erreichen sind ein paar Kompromisse eingegangen worden. D.h. man kann mittels mitgelieferter Schlingen, Netze u.ä. außen am Rucksack „anbauen“. Also Platz für Helm, Pickel u.ä. schaffen, den Rückenpanzer herausnehmen und ohne Rucksack tragen usw. Also etliche Kleinteile, die man zwar verlieren kann und erst „montieren“ muss, aber mir persönlich ist das glatte Ergebnis wichtiger und finde das insgesamt einen guten Ansatz.
Die restlichen Features könnt ihr euch ja hier ansehen:
Für mich ist der Free Rider auf jeden Fall eine super Ergänzung an entspannten Tagen an denen man nicht unbedingt mit ABS unterwegs sein muss. Habe mich jetzt richtig an die flachen Maße und das Leichtgewicht gewöhnt und meine Tagesausrüstung hat sich auch schon gemütlich in den verschiedenen Fächern eingenistet.
2. Die Ortovox Pro Alu III Schaufel inklusive Pocket Spike
Am Schluss aber auch noch ein paar Zeilen zur Flaggschiff-Schaufel von Ortovox – der Pro Alu III. Diese passt natürlich als Leichtgewicht super in den Free Rider rein, ist toll verarbeitet, stabil, liegt gut in der Hand usw. Eine gute Schaufel eben.
Was das Ding aber einzigartig macht, ist das kleine geile Teilchen, welches sich „Pocket Spike“ schimpft! Der Pocket Spike ist ein Aufsatz mittels dem sich die Schaufel mit 2 Handgriffen in einen Eispickel verwandeln lässt.
Finde ich extrem praktisch, denn der Spike nimmt keinen Platz weg und wenn man ihn braucht, hat man ein kleines bisschen Sicherheit mehr auf dem Berg! Pickel braucht man halt nicht jeden Tag beim Freeriden und im Zweifelsfall – so geht es zumindest mir – lässt man das schwere spitze Teil dann doch zuhause. Mit dem Pocket Spike hat man dann zwar keinen 1:1 Ersatz für einen hochwertiges Eisgerät, aber eben doch genug, um im Zweifelsfall sicher über eine brenzlige Passage zu kommen. Sehr gute Idee, tolle Sache und kein Wunder, dass das Teil den Ispo Award gewonnen hat – hätte ich denen auch überreicht. 😉
Viele Grüße
Euer Ralf
P.S.: Noch mehr Trends für die Piste (und abseits :-)) findet ihr im engelhorn sports e-mag.
freeriden, lawinensicherheit, ortovox, Pocket Spike, powdern, Rucksack, Schaufel, sicherheit