Aberglaube im Sport – die kuriosesten Sport-Rituale

Aberglaube im Sport spielt eine unglaublich wichtige Rolle – selbst für Spitzensportler wie Tiger Woods, der am letzten Turniertag immer mit einem roten Shirt spielt, gibt es daran nichts zu rütteln. Was für Außenstehende oftmals nur ein Kopfschütteln hervorruft, ist für den einzelnen Sportler ein extrem wichtiger Bestandteil, um auf den Punkt die optimale Leistung abrufen zu könnnen. Passend zum WM-Endspurt habe ich mir die kuriosesten Sport-Rituale genauer angeschaut und verrate euch, mit welchen Ticks Deutschland Weltmeister wird!

Kleine Ticks, große Wirkung
Die Liste von Sportlern, die ihre Leistung mit Ritualen pushen, ließe sich sicher beliebig fortsetzen. Spätestens seit dem Film „Space Jam“ ist auch dem Letzten klar geworden, dass Michael Jordan kein Spiel ohne seine Shorts der North Carolina University bestreitet, die er unter seiner Chicago Bulls Hose trug. Sebastian Vettel wird niemals ein Formel 1 Rennen ohne seinen Glückspfennig starten, obwohl er ganz offen sagt, dass er an so etwas wie Glück nicht glaubt und der Manager der argentinischen Nationalmannschaft entfernte gar die Zimmernummern 13 und 17 aus dem WM-Quartier, da diese Unglück bringen sollen.

Rituale sind in jeder Sportart vertreten
Bei manchen Marotten muss man sich fragen: Ist das jetzt sein Ernst? Da ich aber auch persönlich das ein oder andere Ritual habe, kann ich es teilweise sogar sehr gut nachvollziehen. Die Wirkung dieser Rituale kann man mit dem Placebo-Effekt vergleichen. Zweifel an der eigenen Leistung können in entscheidenden Momenten den Ausschlag zwischen Sieg und Niederlage geben. Mit den Ritualen, die meist auf Erfolgserlebnissen basieren und danach entstanden, wird ein positiver Effekt erzeugt und alle Zweifel verdrängt. Man weiß: ok, ich habe alles getan, jetzt kann nichts mehr schief gehen!

2009: Kolo Touré setzt Millionen aufs Spiel
Man stelle sich vor, es läuft das Champions League Achtelfinale. Millionen Zuschauer am TV, 60.000 Zuschauer im Stadion. Und dann beginnt eine Mannschaft wegen einem Ritual die 2. Halbzeit mit nur 9 Spielern – klingt unfassbar? Ist aber passiert!
Stattgefunden hat das Ganze in der Saison 2008/09, als Arsenal London auf den AS Rom traf. Wegen seines Aberglaubens betrat Touré immer als letzter Spieler seines Teams den Rasen. Blöd nur, dass sein Mitspieler William Galas noch in der Kabine behandelt wurde und der Schiedsrichter bereits die 2. Halbzeit anpfiff. Also was macht Touré? Prinzipien müssen sein und so startete Arsenal mit 9 Spielern. Erst als Gallas wieder den Rasen betrat, kam Touré ebenfalls zurück aufs Spielfeld.
2001: Teletubbies als Spielvorbereitung
Einen weiteren interessanten Tick hatte die kroatische Tennis Legende Goran Ivanisevic zu bieten. Nach jedem gewonnen Match musste der selbe Tagesablauf her. Gleiches Essen, gleiches Restaurant, gleiche Uhrzeit, gleiches TV Programm. Dass er bei seinem Wimbledon Sieg 2001 nach eigenen Angaben 15 Tage lang die Teletubbies vor seinen Matches gesehen hat, zeigt uns ganz deutlich: es gibt einfach kein zu dummes Ritual!

2014: Jogi und Hansi im Partnerlook
Der Einzug ins Halbfinale der WM mag für viele mit dem ergebnisorientierten Fußball unserer DFB-Elf zusammenhängen. Doch wer genau hinschaut weiß: es liegt an einem dunkelblauen Hemd! Nachdem der legendäre Kaschmir-Pullover der WM 2010 ausgesorgt hatte, bleibt unser Trainerduo Jogi Löw und Hansi Flick dieses Jahr seinem Kleidungs-Ritual treu und setzt in Brasilien alles auf ein dunkelblaues Hemd. Nicht nur stylisch, sondern auch sehr effektiv! Also ihr beiden, auch wenn eure Frauen intervenieren sollten, das Hemd zieht ihr bis zum Heimflug bitte nicht mehr aus!
So kommen wir ins Finale!
Heute trifft also nun Deutschland auf den Gastgeber Brasilien. Auch wenn Superstar Neymar mit einem gebrochenen Wirbel ausfallen wird – der wirkliche Gegner läuft an der Seitenlinie auf. Ca. 400g schwer, schätzungsweise Kleidergröße L. Nein ich drehe jetzt nicht durch, ich rede von DER Jacke der Nation! Habt ihr euch noch nie gefragt, warum Felipe Scolari bei gefühlten 50°C im Stadion eine Regenjacke trägt? Sie ist sein absoluter Glücksbringer – beim Spiel gegen Mexico kam sie nicht dauerhaft zum Einsatz und prompt gab es nur ein Unentschieden.
Als Weltmeistertrainer von 2002 ließ der abergläubische Trainer ohnehin nichts unversucht, um den Titel bei der Heim-WM bereits im Vorfeld abzusichern. So hielt er abermals eine Rede vor Studenten und besuchte die Kirche Nossa Senhora de Caravaggio in seinem Bundesstaat Rio Grande do Sul – also genau wie damals, als er Brasilien in Japan und Südkorea zum bis dato letzten WM-Titel führte.
So, lange genug über Sport-Rituale gequasselt. Wir hoffen, dass zumindest ein DFB-Kicker hier mitliest und den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hat. Hemd an, Jacke weg, Titel her!
P.S.: Falls wir im Finale auf Argentinien treffen sollten, auch kein Problem. Einfach wieder die Zimmernummern 13 und 17 im Hotel der Argentinier hinhängen.
Bilder: Rainer Kunz

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