
Bergliteratur – Klassiker von früher bis heute
Was gibt es Besseres, als nach einem erfolgreichen Tag in den Bergen bei einem Glas Wein einen Klassiker der Bergliteratur zu lesen und dabei Lust auf ein neues Abenteuer zu bekommen? Hier einige meiner Lieblingsbücher, die zugleich Meilensteine der Bergliteratur sind.
1954: Gaston Rebuffat – Sterne und Stürme
Einer der großen Bergsteiger seiner Zeit erzählt von den Erlebnissen in den berühmten Nordwänden der Alpen zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als es noch galt, diese durch Erstbesteigungen zu bezwingen und als Besteigungen noch „Bergfahrten“ hießen.
1973: Reinhold Messner – der 7. Grad
Ein Buch, welches eine Wende in der Welt der Bergsteiger und Kletterer einläutete. Bevor Messner kam, gab es schlichtweg keinen 7. Grad – dieser galt zu Zeiten von schweren Bergstiefeln und Kniebundhosen als unschaffbar. Reinhold Messner beschreibt seine Zeit in den Dolomiten, in der er mit eiserner Selbstdisziplin und kühnsten Alleingängen die traditionelle Bergsteigergemeinde herausforderte und zum Umdenken zwang.
1975: Edmund Hillary – Wer wagt, gewinnt
Der Erstbesteiger des Mount Everest berichtet über dieses Abenteuer und noch viele andere, die der gelernte Imker aus Neuseeland in seinen Jahr bestritten hat. Die faszinierende Geschichte über einen der kühnsten, stärksten und eigenwilligsten Männer des letzten Jahrhunderts.
1988: Heinrich Harrer – Die weiße Spinne
Die Eiger Nordwand zählt zu den berüchtigten und schwierigen Nordwänden der Alpen, die Bergsteiger schon seit jeher fasziniert hat. Heinrich Harrer, auch bekannt vom Buch und Spielfilm „Sieben Jahre in Tibet“ erzählt von der Erstbesteigung 1938, aber auch von den Versuchen, die diesem Ereignis vorausgingen und weiteren Meilensteinen in der Geschichte der Eiger Nordwand.
1989: Reinhard Karl – Zeit zum Atmen
In dem Klassiker, den es mittlerweile in einer Neuauflage gibt, schreibt Reinhard Karl, der mit nur 35 Jahren am Cho Oyu starb, in seinem sehr plakativen Stil vom Bergsteigerleben und verdeutlicht dem Leser durch viele innere Monologe die Gefühlwelt, die Ängste und Zweifel eines extremen Individualisten.
2000: Jon Krakauer – In Eisigen Höhen
Ebenfalls ein Everest Abenteuer – allerdings werden hier die Ereignisse rund um die Everest-Katastrophe von 1996 beschrieben. Zwar teilweise etwas gefärbt und auch ziemlich umstritten, erzählt Jon Krakauer jedoch packend und auch kritisch von den Umständen, die zum Tod von 12 Menschen an einem einzigen Tag geführt hatten.
2002: Lynn Hill – Climbing Free
Eine der stärksten Frauen unserer Zeit und eine, die allen Männern vormachte, dass unmöglich Geglaubtes machbar ist: Sie bestieg als erste Person die berühmte „Nose“ an Yosemite’s El Capitan „free“ – ohne die Hilfe von technischen Mitteln. Im Buch beschreibt sie ihre Jugend und die Geschichte des Boulderns und Big Wall Kletterns in den USA.
2006: Stefan Glowacz – On the Rocks
Glowacz, eine Kletterlegende unserer Zeit, berichtet aus seinem bunten Leben als Wettkampfkletter, Bergsteiger und Expeditionist und bringt dem Leser seine Einstellung „by fair means“ nahe, die auf dem Prinzip beruht, dass man Expeditionen von Anfang bis Ende aus eigener Kraft schaffen sollte.