
Das Fischer-Nordic-Racing-Team stellt sich vor
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nterathleten werden im Sommer geformt! Getreu diesem Motto möchten wir euch heute 2 Athleten des Fischer-Nordic-Racing Teams vorstellen, die auf Sport Up Your Life von nun an regelmäßig über ihre Vorbereitungen und Wettkämpfe in der neuen Saison berichten werden. Das Fischer-Nordic-Racing Team, dem Athleten aus Tschechien und Deutschland angehören, geht bei Marathon-Rennen und Langdistanzrennen verschiedener nationaler und internationaler Wettkampfserien an den Start.
Toni Escher – der Youngster
Mein Name ist Toni Escher und ich bin Student an der Westsächsischen Hochschule in Zwickau. Gleichzeitig bin ich Junior-Profisportler im Skilanglauf, spezialisiert auf die Marathondistanzen in den internationalen Rennserien FIS-Marathon Cup und Swix-Ski-Classics. Da diese aber nicht unter der Verbandsstruktur des DSV laufen, organisieren wir uns ähnlich wie im Radsport über sponsorenfinanzierte Privatteams, weshalb ich seit drei Jahren beim österreichischen Fischer-Nordic-Racing-Team unter Vertrag bin. Neben Top 20 Platzierungen im FIS-MC (Weltcup für Skilanglauf Marathon), ist mein bis dato größter Erfolg der Vize-Europameistertitel im Skimarathon.
Ganz klein angefangen…
Schon von Kindesbeinen an stand ich auf den schmalen Brettern. Nach meinem Biathlon Intermezzo traf ich wohl meine wichtigste Entscheidung und wechselte zum Skilanglauf, speziell Skimarathon. Neben meinem Maschinenbaustudium trainiere ich derzeit täglich für die bevorstehenden Rennen: bis zu 30 Stunden die Woche, über 800h im Jahr mit mehr als 12000 km zu Fuß, auf den Ski, Roller oder Rad.
Trotz einiger Erfolge bei kleineren regionalen Lauf- und MTB-Wettbewerben im Sommer ist die Ausrichtung auf den Skimarathon gelegt und das bei den international größten Wettbewerben. Angefangen mit den Siegen bei der DSV-Skilanglaufserie 2011 und 2012 konnte ich zu den nationalen Titeln in den letzten zwei Wintern noch einige internationale Erfolge erringen. Unter anderen die Plätze zwei und drei bei den Skimarathon Europameisterschaften sowie Siege und Podestplätze bei World- und Eurolopped Rennen quer durch Europa.
Das große Ziel fest im Auge…
Mein Ziel ist der FIS-Marathon-Cup, der Weltcup im Skimarathon, wo sich auch immer wieder Weltmeister und Olympiasieger versuchen. Hier gilt es, Fuß zu fassen. Im Januar 2014 konnte ich beim Dolomitenlauf mit einem Top 20 Platz zeigen, dass ich schon den Anschluss zur Weltspitze geschafft habe. Kommenden Winter sollen weitere FIS-MC Punkte folgen, Top 15 Platzierungen und mit dem richtigen Ski und nötigen Glück auch ein Top 10 Platz! Weitere Highlights sind für mich natürlich wieder die Skimarathon-EM sowie die Winter-Universiade in Strbske Pleso/Slowakei.
Benjamin Seifert – der Erfahrene
Ich bin 32 Jahre alt und betreibe Skilanglauf seit meinem 14. Lebensjahr. In dieser Sportart war ich ein echter Quereinsteiger, da das Training normalerweise schon im frühen Kindesalter beginnt. Bereits in meinem ersten Jahr mit professionellerem Training zählte ich zu den drei besten Langläufern Deutschlands in meiner Altersklasse. Die Entwicklung ging in den nächsten Jahren auch kontinuierlich positiv weiter und ich holte in meiner Jugend und Juniorenzeit zahlreiche Deutsche Meistertitel und Gesamtsiege im Deutschlandpokal und Alpencup.
Von 2000 bis 2010 war ich Mitglied der Sportfördergruppe der Bundeswehr und des B-Kaders bzw. Weltcupteams des Deutschen Skiverbandes. Dabei schaffte ich im Einzel einige Top-20 Ergebnisse im Weltcup und stand mit der Deutschen Staffel sogar einmal auf dem Podium eines Weltcups. Zudem wurde ich noch Militär-Weltmeister und erkämpfte sieben deutsche Meistertitel. Im Jahr 2010 beendete ich meine leistungssportliche Karriere und laufe seitdem für das Fischer-Racing Team und nahm an unzähligen Langdistanz-Rennen in ganz Europa teil.
In den letzten vier Jahren konnte ich einige Siege feiern und zählte stabil zu den 3-4 besten deutschen Läufern auf den Langdistanzen. Zudem konnte ich in den letzten beiden Jahren insgesamt vier Titel beim „Masters World Cup“ gewinnen – dies sind die Weltmeisterschaften der „Senioren“, in der man aber bereits ab einem Alter von 30 Jahren startberechtigt ist, vorausgesetzt, man gehört keiner Nationalmannschaft mehr an.
Nach der Saison ist vor der Saison!
Nach einer erfolgreichen Wintersaison 2014 gönnt man sich im Anschluss der letzten Wettkämpfe im März erstmal eine Regenerationsphase von gut einem Monat. Das heißt nicht unbedingt Pause, aber das Training wird schon stark verringert und dem Körper Zeit für Erholung gegeben. Dafür kann man sich mehr um das Material und die Dinge kümmern, die während der stressigen Rennperiode liegen geblieben sind. Die Ski werden gereinigt, mit Wachs eingelassen und gut verstaut. Eventuelle Schäden aufgenommen, eventuell zum Skischleifen gegeben und schon eine Liste für die Materialbestellung des kommenden Winters vorbereitet. Genauso stehen diverse Termine bei Sponsoren und Auszeichnungsveranstaltungen an, die man natürlich gern wahrnimmt.
Sommer bietet Platz für Studium und andere Sportarten
Auch die Ausbildung/Studium kommt nicht zu kurz. Beim Training geht es noch nicht so akribisch zu. Hier ist im Moment noch etwas Luft für etwas andere Sportarten, bevor es ab Sommer streng ins sportartspezifische Training, also Skiroller und Skilaufen in der Halle oder Gletscher, geht. Jetzt gehe ich auch mal Bouldern, Schwimmen oder zu diversen Ballsportarten. Ab Anfang Mai nutzt man meist neben den Laufeinheiten auch des Öfteren das Rad. Auf dem MTB oder Rennrad kann man gut Grundlagenausdauer mit niedriger Intensität und hohem Umfang absolvieren.
Wir freuen uns sehr darauf, Euch in den nächsten Monaten von unserer Saisonvorbereitung zu berichten, Euch mit einigen schönen Bildern zu versorgen und vielleicht etwas Inspiration für euer eigenes Training zu geben.
Bis bald,
Toni und Benni
Bilder: Fischer-Nordic-Racing-Team
Benjamin Seifert, Fischer-Nordic-Racing-Team, Langlauf, Skilanglauf, Toni Escher, Wintersport