Der Mythos Bolzplatz – Regeln für den freien Fußball

Faszination Bolzplatz – Es gibt kaum einen Fußball-Weltstar, der nicht auf den Stein- und Schotterplätzen seiner Gemeinde oder seiner Stadt die Grundlagen des Spiels gelernt hat. Die meisten haben es auch deshalb geschafft, weil sie nach dem Training noch Schichten auf dem Bolzplatz geschoben haben. Ob nun in Brasiliens Armenvierteln, auf afrikanischen Feldern oder im Käfig der Großstadt – Bolzplätze gibt es überall.
Doch was macht den Reiz des Bolzens eigentlich aus? Und warum ist er nicht mit dem organisierten Vereinsfußball zu vergleichen? Wir gehen der Sache auf den Grund und erklären die speziellen Bolzplatz-Regeln.

1.)   Zwischen Betonplatten und hohem Gras – der Untergrund:
Während im Vereinsfußball zumeist auf Rasen oder Kunstrasen, manchmal auch auf Asche gespielt wird, sind auf dem Bolzplatz keine Grenzen für den Untergrund gesetzt. Generell gilt: Alles, was zwei Tore hat und kleiner als das übliche Fußballfeld ist, das nennt sich erst einmal Bolzplatz. Ob nun auf hartem Stein bzw. Teer, auf dem ungewohnten Tartan oder viel zu hohem Gras – der Untergrund spielt keine Rolle. Für gewöhnlich ist der Belag nicht gepflegt und weist diverse Mängel auf. Bolzplätze können auch aus Sand und Rasen gemeinsam bestehen. Wichtig ist lediglich, dass ein Fußball einwandfrei über den Belag rollen kann.


2.)  
Abseits, Foulspiel und Co – das Regelbuch:

Der Mythos Bolzplatz – Regeln für den freien Fußball

Der wichtigste Fakt vorneweg: Auf dem Bolzplatz gibt es kein Regelbuch und für gewöhnlich auch keinen Schiedsrichter. Die Spieler sind für den fairen Ablauf eines Spiels selbst verantwortlich. Da gibt es natürlich kein Abseits, die Rückpassregel wird auch nur in den seltensten Fällen befolgt und als Fouls werden nur wirklich schwere Vergehen bezeichnet. Linienmarkierungen oder ähnliches sind eigentlich nie vorhanden. Die genauen Regeln stimmen die Teams vorher ab. Da viele Bolzplätze von der Gemeinde für Kinder und Jugendliche errichtet werden, gelten häufig allerdings Altersbeschränkungen.

3.)   Von Hochball bis Elfmeterkönig – die Spielformen:
Auch beim Blick auf die Spielformen fällt auf: Grenzen setzt nur die Größe des Spielfeldes. Selbst auf den größten Bolzplätzen können meist nur 7 gegen 7 oder weniger spielen. Es ist keine bestimmte Mannschaftsgröße vorgesehen. Meistens spielen die, die da sind oder für die noch Platz ist. Nicht selten spielt man auf dem Bolzplatz auch Spielvarianten wie Elfmeterkönig oder Hochball (vielen auch als Hoch-Eins bekannt), wo Spieler Tore aus der Luft erzielen müssen.
Eines wird schon schnell deutlich: Kommunikation und ein sozialer Umgang miteinander ist von enormer Wichtigkeit. Weil keine taktischen Systeme durchlaufen werden und die Spieler frei von allen Zwängen sind, lädt der Bolzplatz förmlich dazu ein, an seinen technischen Fähigkeiten zu arbeiten. Während man den Trainer im Verein mit fairen Tacklings und präzisem taktischen Verständnis beeindruckt, lösen waghalsige Tricks auf dem Bolzplatz nahezu immer Begeisterung aus. Deswegen präsentiere ich euch an gleicher Stelle nächste Woche die besten Bolzplatz-Tricks zum Aneignen und Ausprobieren.
Wer nun ganz wild aufs Bolzen ist, der kann nach seinem Bolzplatz in der Umgebung suchen. Die Bolzplatzsuche bietet eine bundesweite Datenbank für Bolzplätze.

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