
Ein Sportstudent beim Fight Aerobic – Gar nicht mal so leicht
Übergewichtige Frauen vor dem Fernseher, enge, grelle Ganzkörper-Anzüge sowie monotones Auf-und-Ab-Springen auf fürchterliche Musik – nein, meine Assoziationen mit Aerobic waren nicht wirklich die besten, als meine Freundin mich zwanghaft dazu überreden wollte, einmal mitzukommen zum Fight Aerobic. Sie würde das ja Woche für Woche machen und das wäre gar nicht wie das gewöhnliche Aerobic-Programm, was man sich so vorstellt, so ihre Worte.
Irgendwie hat sie es dann auch geschafft, mich mit ihrem gesamten Charme zu überreden, so dass ich mich kurze Zeit später in einer Turnhalle mit 25 Frauen wiederfand. So ein wenig merkwürdig wurde ich schon angeschaut, ein Mann verläuft sich wohl nur äußerst selten in derartige Kurse. Als es dann losging, war ich doch erstaunt. Das Fight Aerobic Programm war entgegen meiner Erwartungen spaßig, anstrengend und anspruchsvoll. Ich kam ganz schön ins Schwitzen.
Kreative Aerobic-Kombinationen im Trend
Kreative Aerobic-Abwandlungen sind derzeit ein absoluter Fitnesstrend. „Enorm in Form“ und „Popgymnastik“ waren gestern, der Aerobic-Boom vor den Fernsehgeräten ist abgeflacht, dafür ist man nun erfinderisch. Ob nun das dem Zumba ähnelnde Dance Aerobic, das von mir selbst getestete Fight Aerobic oder Ballkorobics, ein Koordinationstraining mit Ball, verbunden mit Elementen aus dem Aerobic – die Verbindung zweier Sportarten ist im Trend.
Das führt auch dazu, dass Aerobic keine reine Frauendomäne mehr ist, wobei der weibliche Anteil in Aerobic-Kursen jeglicher Art noch immer weitaus größer ist. Doch das Verbinden von Aerobic-Elementen mit eher „männlichen“ Sportarten wie Fußball oder Boxen ist zumindest für den einen oder anderen Mann interessant. Zumindest bringt es eine ganz neue Erfahrung, wie ich selbst erfahren habe.
Fight Aerobic nicht nur für Frauen interessant
Beim Fight Aerobic beispielsweise werden Elemente aus Kampfsportarten wie Boxen, Kick-Boxen oder Taekwondo mit dem Rhythmus und der Musik des Aerobics verbunden. Das ist nicht nur konditionell, sondern auch koordinativ sehr anspruchsvoll, was ich leidlich erfahren musste. Während die anderen Kursteilnehmerinnen viele Elemente schon kannten, tat ich mich als aktiver Sportstudent, zur Belustigung meiner Freundin, sichtlich schwer damit, einen vernünftigen Aufwärtshaken (natürlich nur in die Luft, nicht gegen einen anderen Kursteilnehmer) oder einen Kick auf die Musik auszuführen.
Am Ende des Kurses war ich dann auch tatsächlich kaputt und auch ein wenig peinlich berührt, dass ich mich als Sportstudent doch so schlecht angestellt hatte. Interessant war es aber auf jeden Fall, vor allen Dingen weil ich Bewegungskombinationen ausgeführt habe, die ich so nicht kannte. Zumindest Fight Aerobic ist also nicht nur etwas für Frauen.
Pictures by Benjamin Thorn / pixelio.de
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