Höhentrainingslager in den Dolomiten

Nach einer für mich bisher enttäuschenden Saison mit vielen Krankheiten und Stürzen, hatte ich mich nach einer kurzen Pause dazu entschlossen, etwas Neues auszuprobieren und ein Höhentrainingslager zu absolvieren. Also fuhr ich mit Johannes Weber vom Team Stuttgart in die Dolomiten in ein Hotel auf dem Pordoijoch, auf 2100m. Ich möchte euch in meinem Blog erklären, was das Training in der Höhe bewirkt und was ihr beachten solltet.

Die Theorie

Durch den niedrigeren Sauerstoffgehalt der Höhenluft muss der Körper die Anzahl der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) anpassen, sodass er genauso viel Sauerstoff aufnehmen kann wie auf normaler Höhe. Zurück auf normaler Höhe ist also die Sauerstoffaufnahme stark verbessert. Diese Anpassung ist allerdings erst nach ca. einer Woche vollzogen. Man könnte also sagen, dass Höhentraining einen ähnlichen Effekt wie Blutdoping hat, nur dass Höhentraining eine erlaubte Form der Erythrozyten-Steigerung ist. Daher wird das Höhentraining, in einer Zeit, in der der Radsport immer sauberer wird, immer attraktiver für Profis, um ihre Leistung legal zu steigern.

Die Praxis

Es ist wichtig, nicht zu früh zu viel zu wollen, denn ihr werdet die Höhe im Training sehr schnell bemerken. Beispielsweise ist die Herzfrequenz um die 10 Schläge höher als normal. Deshalb solltet ihr in eurem ersten Trainingsblock keine Intensitäten und die Anstiege möglichst locker fahren.  Außerdem solltet ihr beachten, dass ihr euch auf der Höhe deutlich schlechter erholt als auf normaler Höhe.

Mit anderen Worten: Wenn ihr am ersten Tag versucht Bäume auszureißen, werdet ihr es die nächsten Tage bereuen. Ich selbst habe diese Erfahrung machen müssen. Am ersten Tag bin ich die Anstiege etwas zu schnell gefahren und musste dafür am nächsten Tag mit extrem schlechten Beinen bezahlen.

Jedoch war nach dem ersten Ruhetag wieder alles in Ordnung. Der Fokus meines 10-tägigen Trainingslagers lag auf den zwei Dreierblöcken. Im ersten Block war nur die Gewöhnung an die Höhe und somit Training der Grundlagenausdauer angesagt. Allerdings sind wir trotz allem 16 Stunden auf dem Rad gesessen und sind ca. 10000 Höhenmeter gefahren.

Im zweiten Block habe ich mehr Wert auf Intensitäten gelegt, bin aber trotz allem auch länger gefahren. Die Intensitäten bestanden hauptsächlich aus G2/EB Intervallen. Also über längere Zeit zwischen 300 und 380 Watt Widerstand. Ziel war es, eine gewisse Tempohärte über längere Anstiege zu trainieren, aber trotz allem wegen der Höhe nicht zu überziehen.

Das Ergebnis

Die Überschrift ist vielleicht etwas zu überambitioniert, denn ich kann zum Ergebnis des Ganzen noch nicht viel sagen. Ich hatte jetzt nicht direkt das Gefühl, viel mehr Power zu haben. In den ersten Tagen war ich einfach nur platt und habe im Training etwas rausgenommen. Die einzige Belastung, die ich mir zugemutet habe, waren die Sixdaysnights in Ludwigshafen und bei meinem Heimatverein Oberhausen.

Eine Woche nach dem Ende des Trainingslagers stand die Tour Alsace für mich auf dem Plan. Die Form hier war gut, allerdings bin ich einen Monat keine Rennen gefahren und war diese Belastungen einfach nicht gewohnt – abgesehen davon lief es aber top. Jetzt bin ich schon wieder im normalen Trainingsalltag angekommen. Nächste Woche geht es für mich zur Czech Tour, wo unter anderem das Team Sky und Etixx- Quickstep am Start stehen werden. Es wartet also ein Menge Arbeit auf mich.

Bis zum nächsten Mal und Kette Rechts
Euer Arne

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