
How to: So funktioniert die Splitboard-Montage
Diesen Winter hatte ich das Vergnügen, ein paar Splitboards mit Bindungen versehen zu dürfen – und da das Interesse an den Teilen ja sprungartig gestiegen ist, habe ich hier jetzt einfach mal ein paar Insights zu der ganzen Geschichte mit der Splitboard-Montage.
Prinzipiell ist zwar alles kein Hexenwerk, aber es gibt dennoch ein paar Kniffe, die man kennen sollte und es schadet ja auch nicht, wenn man weiß, was auf einen zukommt….
Ein paar wichtige Basics im Voraus
Grundlegend ist erst einmal zu sagen, dass meine Boards (Nitro Thunder) von Haus aus mit Inserts für den Voilé-Kit geliefert werden, was einem schon einmal einen Haufen Arbeit spart. Allerdings muss man dennoch zur Bohrmaschine greifen und ein paar Sachen selbst montieren.
Der Voilé-Kit ist das meistgekaufte Bindungs-Set zur Splitboardmontage und besteht aus den Grundplatten zur Bindungsaufnahme, die man entweder in Laufstellung oder Fahrstellung montieren kann, den Haken, die das Längsverschieben der Bretthälften verhinden, und den Tip- und Tailklammern, die eben die beiden Tip- und Tailhälften zusammenhalten.
Die eigentliche Bindung ist übrigens nicht dabei, d.h. der Set ist eigentlich eine Bindungsaufnahme, sprich: ihr montiert am Ende eure eigene Snowboardbindung auf die mitgelieferten Grundplatten.
Aber hier jetzt einfach mal der Reihe nach, was man alles machen muss:
Schritt 1: Die Haken montieren
Zuerst nehmt ihr einen Streifen Klebeband und klebt ihn längs über die exakt zueinander ausgerichteten Boardhälften, um ein Verrutschen zu verhindern.
Dann geht es daran die Haken zu montieren.
Dazu wird von Voilé ein Aufkleber mit dem Lochbild als Bohrvorlage mitgeliefert.
Jetzt schaut ihr euch eurer Brett erst einmal von der Seite an und ermittelt den Punkt, an dem euer Brett durch die Vorspannung bedingt den Boden berührt.
Von diesem Punkt geht ihr ca. 2,5 cm in Richtung Boardmitte und klebt dort den Aufkleber so auf, dass die Mitte der Haken sich auf eben diesen in 2,5 cm Entfernung befindet. (Für Bretter ohne Vorspannung/Camber, also für Rocker-Boards, liefert Voilé momentan noch keine Anweisung, wo man die Haken genau positioniert).
Dann stecht ihr die Löcher kurz vor, bohrt die Löcher und auf der Belagseite reibt ihr so weit aus, dass später die Schraubenköpfe bündig mit dem Belag abschließen.
Schrauben rein, Haken zusammen, fertig.
Das macht ihr zuerst am Tail, Brett dann noch mal korrekt ausrichten, also Klebestreifen lösen und nach dem erneuten Ausrichten nochmals verkleben. Dann erst zum Tip gehen und die gesamte Geschichte mit den zweiten Haken wiederholen.
Schritt 2: Die Tip- und Tailklammern
Wenn ihr dann die Haken erfolgreich positioniert habt, geht es an die Tip- und Tailklammern.
Wieder die Löcher vorstechen, die beiden großen Löcher für die Nieten durchbohren, das kleine Loch für den Nippel aber nicht – hier also voooorsichtig bohren 😉
Die Nieten werden von unten durch die Löcher gesteckt, die Plastikteile entsprechend auf den Nieten positionieren und dann die Nieten mit einem Hammer „platt“ machen.
Dazu braucht ihr eine feste Unterlage – am besten einen kleinen Amboß oder ein Stück Eisen.
Gleiches Spiel dann noch einmal auf der anderen Seite und fertig.
Schritt 3: Die Bindungsaufnahme
Jetzt habt ihr auch schon das Wildeste hinter euch, denn jetzt muss nur noch geschraubt und nicht mehr gebohrt werden.
Zuerst könnt ihr am besten die Bindungsaufnahme für‘ s Aufsteigen und die Aufstellbügel festschrauben. Easy, keine versteckten Fallen, einfach machen 😉
Schritt 4: Die Grundplatten für die Bindungsschienen
Die Grundplatten sind etwas tricky. Im Endeffekt müsst ihr so mit den beiden Teilen spielen, dass ihr euren Wunschwinkel hinbekommt und die Grundplatten so ausgerichtet sind, dass die Kanten genau in einer Flucht sind. Wenn die Außenkanten nicht in einer Flucht sind, bekommt ihr später die Bindungsschiene entweder gar nicht oder nur sehr schwer drauf geschoben.
Brauchbare Illustrationen dazu findet ihr in der mitgelieferten Montageanleitung.
Schritt 5: Die Bindungen
Zu guter Letzt müsst ihr jetzt eure Snowboardbindung auf die Bindungsschienen schrauben. Die entsprechenden Kontermuttern werden mitgeliefert. Ihr braucht also nur eure normalen Schrauben dazu, mit denen ihr eure Bindung auf jedem anderen Brett auch festmacht.
Die Bindung muss so auf der Schiene positioniert werden, dass die Schiene vorne ca. 1cm übersteht. Wenn ihr die Bindung zu weit vorne positioniert, behindert euch das zum einen beim Aufstieg, zum anderen passt auch der Sicherungssplint dann nicht mehr in die vorgesehen Löcher.
Und damit habt ihr es auch quasi schon geschafft – Bindungen auf die Grundplatten schieben, Sicherungssplint rein und fertig ist die Geschichte!
Und jetzt – viel Spaß im Powder 🙂
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