
Inlinehockey – Anstrengung auf ganzer Linie
Es ist schon keine leichte Sache, einen Puck unter Kontrolle zu behalten und ihn an den Abwehrspielern vorbei ins gegnerische Tor zu befördern. Dies noch dazu auf Inlineskates zu bewerkstelligen, macht es allerdings noch schwerer.
Inlinehockey ist ein interessanter und vor allem schneller Sport, der sowohl konditionell als auch technisch hohe Anforderungen an die Spieler stellt. Bis auf den ähnlichen Namen gibt es zum Feldhockey, das bereits vor zwei Wochen vorgestellt wurde, keinerlei Parallelen. Das schnelle Spiel auf Rollen ist eine absolute Randsportart, die lediglich in einigen Aspekten mit Eishockey vergleichbar ist.
Inlinehockey wurde früher hauptsächlich von Jugendlichen in der Freizeit betrieben. Da der Trend allerdings immer weitere Kreise zog und besonders im Ausland boomte, etablierte sich 1998 auch in Deutschland ein professioneller Ligenbetrieb. Jährlich werden seither unter dem Dach des Deutschen Rollschuh- und Inline-Verbandes (DRIV) in der 1.
Bundesliga die Deutschen Meisterschaften ausgespielt. Wer Inlinehockey in Deutschland professionell ausüben möchte, sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass damit kein Geld zu verdienen ist. Die Kosten für die Ausrüstung und die Anfahrt zu Auswärtsspielen fallen auch in der ersten Liga auf den einzelnen Spieler zurück.
Inlinehockey ist aufgrund seiner technischen Anforderungen und der erhöhten Verletzungsgefahr allerdings kein Sport für jeden. Besonders wichtig ist es, im richtigen Alter den Einstieg zu finden – zwischen 9 und 12 Jahren gilt dabei als optimal, da man so genug Zeit hat, sich an die komplexen Bewegungsabläufe zu gewöhnen und die Angst vor Stürzen ist in jungem Alter auch geringer. Gespielt wird 4x 15 Minuten auf einem Spielfeld mit einer Fläche von ca.60 x 30 Metern. Anders als beim Eishockey stehen sich hier nur vier Feldspieler und ein Torwart gegenüber, sodass das Spiel recht rasant und torreich vonstatten geht.
Häufig wird die Sportart mit dem Vorurteil belegt, äußerst brutal und kämpferisch zu sein, allerdings zu Unrecht: Nach den Regeländerungen vor einigen Jahren sind weder im Inline- noch im Eishockey Tacklings oder andere Körperkontakte erlaubt. Nichtsdestotrotz wird der Sport überwiegend vom männlichen Geschlecht ausgeübt und nur vereinzelt behaupten sich Frauen in dem rasanten Spiel.
Ein weiterer Grund, warum sich Inlinehockey zu keinem weit verbreiteten Freizeitsport entwickelt hat, liegt darin begründet, dass die Anschaffung der Ausrüstung vergleichsweise teuer ausfällt. Bevor es mit dem Training los gehen kann, müssen zwischen 500 und 1.500 Euro investiert werden. Wichtig sind insbesondere stabile Skates, die der enormen Belastung auf dem Feld standhalten. Preislich beginnen diese ab 100 Euro, wobei die Rollen bei professioneller Betätigung für 50 Euro ca. alle sechs Monate ausgewechselt werden müssen. Hinzu kommen Schienbein- und Ellbogenschoner, Helm und mindestens ein Hockeyschläger sowie eine spezielle Tasche, um die ganze Ausrüstung zu transportieren.
Wer jetzt Lust bekommen hat, sich auf Rollen mit Schläger und Puck zu versuchen, kann sich Zuhause sein eigenes Hockeyfeld anschaffen. Die Alternative beim Inlinehockey ist verhältnismäßig günstig und bringt Abwechslung in den Sportalltag.