
Jack Wolfskin zu 90% PFC-frei
Jack Wolfskin hat bereits im Jahr 2012 angekündigt, aus der Fluorchemie auszusteigen. Doch was steckt eigentlich hinter den sogenannten PFC und warum ist der Ausstieg so wichtig?
Was sind PFC?
Als PFC (per- und polyfluorierte Chemikalien) wird eine große Gruppe von Chemikalien bezeichnet, die Zwischenprodukte, Hilfsstoffe oder Abbauprodukte von bestimmten Fluorcarbonverbindungen sind.
Sie sind oberflächenaktive Substanzen, bei denen die Wasserstoffatome am Kohlenstoffgerüst vollständig durch Fluoratome ersetzt wurden.
Zu langen Fluorpolymeren verknüpft, nutzt man ihre hydrophoben (wasserabweisenden) und lipophoben (fettabweisenden) Eigenschaften in zahlreichen Verbraucherprodukten. Fluorpolymere werden deshalb unter anderem in wasser-, schmutz- und fettabweisenden Ausrüstungen von Teppichen, Kleidung oder Kochgeschirr mit Antihaftbeschichtung eingesetzt.
Früher gehörten PFC in der Textilindustrie dazu wie Nadel und Garn. Das ist auch kein Wunder, denn ihre Eigenschaften sind – zugegebenermaßen – äußerst praktisch. Doch der Einsatz der per- und polyfluorierten Chemikalien ist, wie sich im Laufe der Zeit herausgestellt hat, keineswegs ungefährlich. PFCs geraten häufig schon während der Produktion in die Umwelt und sind dort äußerst schwer abzubauen. Sie können somit Grund- und Trinkwasser verunreinigen und in den Nahrungskreislauf gelangen. Einigen PFCs ist sogar die toxische Wirkung nachgewiesen.
Jack Wolfskin gehört zu den Vorreitern
Gerade in der Outdoor-Industrie ist man sich seiner Verantwortung gegenüber Kunden und Umwelt bewusst. So hat Jack Wolfskin bereits 2012 angekündigt, komplett aus der Fluorchemie auszusteigen – als eine der ersten Firmen der Branche. Die Marke hat sich das Ziel gesetzt, bis 2020 vollständig auf PFC-freie Alternativen zu wechseln.
Der lange Weg
Doch warum dauert der Ausstieg so lange? Neue Ausrüstungs-Lösungen zu finden, die die gewohnten Eigenschaften bieten, aber PFC frei hergestellt sind, ist enorm zeitintensiv. Für jeden einzelnen Stoff müssen die Jack Wolfskin Stoffentwickler in Kooperation mit den Stoffherstellern und der Chemieindustrie neue Lösungsvarianten austüfteln und umsetzen. Darüber hinaus müssen Maschinen aufwändig gereinigt oder gar ausgetauscht werden.
Neue Abläufe, neue Materialien, Testphasen – all das erfordert zusätzliche Ressourcen, ist sehr aufwändig und komplex. Dennoch haben wir uns ganz bewusst für diesen Schritt entschieden
so Melanie Kuntnawitz, Head of Vendor Control bei Jack Wolfskin.
Gleichzeitig war uns klar, dass die Kosten sich nicht auf die Produktpreise auswirken dürfen.
Den Aufwand für ökologisches Engagement wolle man bei Jack Wolfskin eben nicht auf die Kunden abwälzen.
Etappenziele frühzeitig erreicht
Bisher fällt die Bilanz sehr positiv aus. Zur aktuellen Sommerkollektion 2017 sind bereits 90% der Kollektion PFC-frei. Bis 2020 soll die komplette Kollektion PFC-frei sein. Aufgrund der bisherigen Erfolgsgeschichte ist man bei Jack Wolfskin überzeugt, auch dieses Ziel bis zur gesetzten Deadline zu erreichen.
Weitreichendes Engagement
Doch damit nicht genug: Als Mitglied der Initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals arbeitet Jack Wolfskin zusammen mit anderen Firmen daran, gefährliche Chemikalien aus der Textilindustrie zu eliminieren. Verantwortliches Chemikalienmanagement ist eine Aufgabe, der man sich dauerhaft widmen möchte.
Zudem ist Jack Wolfskin bluesign® Systempartner. Mit der Umsetzung der Programmstandards sorgt der Outdoorspezialist dafür, dass die gesamte Lieferkette möglichst ressourcenschonend arbeitet, nur unkritische Chemikalien zur Verarbeitung und Behandlung der Stoffe eingesetzt werden und alle Prozesse entsprechend der besten verfügbaren Technik ablaufen. Auch hier hat Jack Wolfskin sich das Ziel gesetzt, bis 2020 konsequent auf bluesign® zertifizierte Materialien umzusteigen.
Wir sagen: Daumen hoch für so viel nachhaltiges, zukunftsweisendes Engagement!
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