
Mallorca-Trainingslager 2013: Liebe auf den ersten Blick – Teil 2
Ich habe euch schon davon berichtet, was wir vom Team Alpecin 2013 während unseres Trainingslagers auf Mallorca alles erlebt haben. Hier folgt nun der zweite Teil des Berichts.
Tag 4
Am heutigen Tag machten wir uns auf zur ersten langen Trainingseinheit. Es ging zum RoadBIKE-Festival ins über 60 km entfernte Playa de Muro. Dort wurden wir auf der Bühne dem Publikum vorgestellt und von den Besuchern gefragt, wie man es ins Team schafft.
Auf der Rückfahrt gab es die ersten Anzeichen von schlechtem Wetter — schwarze Wolken waren am Himmel zu erkennen. Zu unser aller Glück blieben sie jedoch in weiter Ferne 😉
Im Anschluss an unser Abendessen wurden dann alle Alpecinis in das Theater des Robinson-Clubs gebeten, um Zeuge einer öffentlichen Enthaarung zu werden. Schließlich präsentieren sich Rennradfahrer mit rasierten Beinen. Nur einer scheint sich dagegen vehement zu wehren. 2011er Teammitglied Markus wurde bereits damals unter Schmerzen „gewachst“. Er hatte den Schmerz scheinbar nicht mehr so gut in Erinnerung und musste erneut daran glauben. Allerdings berichteten mir die Ehemaligen, dass er dieses Mal weit weniger litt. Der Ötztaler scheint seine Schmerztoleranz verbessert zu haben! Markus ertrug die eine Stunde dauernde und drei Wachsflaschen zehrende Behandlung mit Fassung – Chapeau!
Tag 5
Der letzte komplette Tag begann wieder mit frühmorgendlichem Core-Training, zu dem alle
Teammitglieder pünktlich erschienen. Erstaunlicherweise konnten wir alle schon echte Fortschritte verzeichnen!
Vorab wurden wir jedoch noch von der allseits gehassten Radlabor-Waage überrascht und konnten uns auch nicht mehr verstecken. Soweit bekannt, hat seit dem ersten Teamtreffen in Bielefeld jedes Teammitglied „Gewicht gemacht“ und Körperfett verloren. Wobei ich uns auch hier in Schutz nehmen muss. Der Robinson-Club kredenzt nicht nur Frühstück, Mittag- und Abendessen vom Feinsten und in rauen Mengen, sondern auch zwischendurch gibt es noch Snacks. Es gibt also nur wenige Stunden, in denen man nichts zum Essen bekommt. Apropos wenig zum Essen bekommen: Hier möchte ich unseren Team-Fahrer Kei-Uwe zitieren: „Ich nehme immer zwei Teller mit vom Buffet zum Essenstisch, sonst verbrauche ich doch wieder mehr Kalorien durch den Weg …“ Aufgrund dieser Fülle sollten jedem eigentlich mindestens ein Kilogramm gutgeschrieben werden 😛
Um in den langen und schwierigen Abfahrten des Ötztalers unser Arbeitsgerät zu kontrollieren und in der Spur zu halten, stand vor und während der heutigen Ausfahrt ein Techniktraining an. Kurvenfahrten, Vollbremsungen, einhändiges Lenken führten zu erhöhtem Verschleiß an Material und Mensch. Ganz im Ernst – abgesehen von zwei Kratzern gab es lediglich erhöhten Gummiabrieb.
In der Abfahrt des 509 Meter hohen San Salvador zeigten uns die Cracks wie Jörg Ludewig und Tim Böhme, mit welch einfachen Mitteln wir in Serpentinen viele Sekunden einsparen können. Unterlenker fahren, richtiges Anbremsen, eine ruhige Kurvenlinie, Druck auf das äußere Pedal und ab dem Scheitelpunkt wieder Vollgas – diese Tipps sollten uns für den Ötzi und den Alpen-Traum um einiges schneller machen!
Der Abend endete mit unserer Abschlussfeier und einem verdienten, leckeren Weizenbier. Mit lockeren Tanzübungen haben wir unsere beanspruchten Beine noch etwas vertreten. Es waren wirklich alle 12 Teammitglieder plus die Betreuer dabei und machten bei der „Call me maybe“ – Choreografie mit.
Dass diese unter Radfahrern bereits Kultstatus erreicht hat, seht ihr auf Eurosport.
Tag 6
Zum Abschluss dieser Woche mussten leider einige Alpecinis schon nach dem Frühstück ihre
Rückreise antreten, die verbleibenden Teammitglieder zogen noch eine lockere Runde über die Insel und packten dann auch ihre Koffer … Mallorca – ich komme wieder!!!
Das nächste Wiedersehen gibt es dann in Pfingsten beim Röhn-Marathon in Bimbach. An alle, die diesen Blog verfolgen oder uns sonst schon gesehen haben: Wir freuen uns über jeden Ansporn, der von euch kommt!
PS: Einen besonderen Dank möchte ich auch an alle Betreuer richten, die sich unter Schlafentzug und bedingungsloser Aufopferung 24 Stunden pro Tag um uns gekümmert haben uns stehen! Sascha, Natalie, Daniel, Olli und Sören – Ihr seid einfach die Besten!
pictures by Sören Spiegelberg