
Nachhaltigkeit – was wir uns von unseren nordischen Nachbarn abschauen können
Denkt man an Skandinavien, dann denkt man an atemberaubende Landschaften, saubere Städte und viel Landwirtschaft. Gerade im Norden wird Nachhaltigkeit groß geschrieben und die Natur und die Tierwelt respektiert. Von geregelten Preisen für Wolle zu erneuerbaren Energien es gibt so einige Punkte, die wir von unseren nordischen Nachbarn abschreiben könnten.
Erneuerbare Energien
Auf dem Feld der erneuerbaren Energien sind die Skandinavier definitiv Vorreiter! Zunehmend werden fossile Kraftwerke aus dem Markt gedrängt, der Grund?! Vor allem in Finnland und Dänemark werden diese durch die Windkraft zunehmen überflüssig! Das liegt auch in großen Stücken an der Förderung der Windkraft der einzelnen nordischen Ländern.
Kernkraftwerke sind in Skandinavien auch nur sehr vereinzelt anzutreffen. Insgesamt befinden sich im Norden 5 Kraftwerke mit insgesamt 12 Blocks. In Dänemark, Island und Norwegen findet man sogar kein einziges.
Extremer Vorreiter bei erneuerbaren Energien ist aber Island! In Island wird Energie fast ausschließlich aus der Natur gewonnen. Fast 80 % fallen hier allein auf Wasserkraftwerke zurück und etwa 20 % aus Geothermie. Auf der ganzen Insel gibt es kein einziges Kohle- oder Kernkraftwerk. Die restlichen Energien werden aus drei Öl- oder gasbetriebenen Kraftwerken erzeugt. Dabei handelt es sich bei einem davon aus einem gasbetriebenen Kraftwerk, welches die Energie aus Gas der Reykjaviker Müllhalde generiert.
Respekt vor der Natur
Skandinavier lieben ihre Landschaften. Sie wollen ihr Land schützen und machen einiges dafür! In Island wurden im Jahr 2018 drei beliebte Touristenorte einfach gesperrt, damit sich das Gebiet, nach dem Touristenboom der letzten Jahre, erholen kann.
In Finnland wird der Baumbestand groß geschrieben. Während der europäische Durchschnitt bei 1,4 Hektar Wald auf Einwohner kommt, sind es in Finnland sogar 5,1 Hektar. Vielleicht liegt es daran, dass dort die Wälder „geraked“ werden 😉
Klimaschutz
Vor allem Schweden ist beim Klimaschutz in aller Munde. Das Ursprungsland der Fridays for Future Bewegung zieht natürlich alle Augen auf sich! Das große Ziel in Schweden:
Bis 2045 CO2 -Neutral!
Ganze 5 Jahre vor dem von der Europäischen Union angepeilten Termin. Angefangen haben sie mit der CO2 Steuer, und das bereits vor 28 Jahren! Aktuell kostet es etwa 115 EUR eine Tonne CO2 freizulassen. Seit 1991 hat Schweden eine funktionierende CO2 Steuer, und das vor allem deswegen, weil die Schweden die Steuer akzeptiert haben. Aber warum?! Ganz einfach, bei der Steuerreform von 1990 wurde nicht nur die CO2 Steuer eingeführt, sondern es wurden ebenfalls auch unbeliebte Steuern abgeschafft, auch die Steuerbemessungsgrundlage wurde ausgeweitet. Es wurde der Fokus auf den Klimaschutz gelegt und nicht auf die Einnahmen an sich – es war somit eher ein Haushaltsumschwung der Regierung als eine Abwälzung auf das Volk!
Auch Dänemark hat sich nun voll und ganz dem Klimaschutz verschrieben! Sie möchten Ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um 70 % verringern und ab 2030 ebenfalls die Einstellung des Verkaufs von Diesel- und Benzinfahrzeuge einführen. Ob dieses Vorhaben wirklich so funktionieren wird, sei mal dahingestellt, jedoch ist hier ein klar Fortschritt und Wille zu sehen.
In Finnland soll der Klimaschutz sogar zu einem eigenen Schulfach gemacht werden!
Fjällräven: Die Natur wartet auf euch! Wie Abfallwolle neues Leben findet!
Innovativ
In Sachen Umwelt- und Klimaschutz sind die Skandinavier vor allem geistreich! Sie probieren den Trends voraus zu sein, und somit das Leben aber eben auch die Umwelt zu verbessern.
In Helsinki, Finnland, gibt es inzwischen zwei Zero-Waste-Restaurants mit zwei völlig verschiedenen Ansätzen. Während man im Restaurant Loop nur recycelte Zutaten auf dem Teller findet, wird hierdurch die Verschwendung der Gesellschaft aufgewogen. Beim Restaurant Nolla wurde hingegen jeglicher Verpackungsmüll verbannt! Hier werden einzig und allein Bioabfälle erzeugt, welche kompostiert werden und an lokale Landwirtschaftsbetriebe zurückgesandt werden.
In Gotland, Schweden, werden Wollabfälle gewaschen und aufbereitet, sodass sie weiter genutzt werden können, ob als Garn oder als Füllmaterial von Jacken. Der Stockholmer Erik Ahlström hat extra eine extra „Sportart“ kreiert, das Plogging! Hier wird beim Laufen direkt Müll gesammelt und somit ein extra Training in die Laufeinheit integriert. Übrigens, Erik Ahlström kommt mit Buff am 12.10.2019 höchstpersönlich nach Mannheim und geht mit euch auf Plogging Tour! Um 12 Uhr geht es los, also kommt alle vorbei!
Aktuell ist das Thema Klimaschutz ein absolut heißes Thema, bei dem die meisten Menschen nur schwarz oder weiß sehen. Natürlich wird sich kein Mensch der Welt über neue Steuern und neue Verbote freuen, doch jedoch müssen wir auch abwägen, was wir damit erreichen können!