6 Mädels in Japow!
2016 im März hat es sich zufällig ergeben, dass wir Mädels uns bei einer Freeride-Safari in Warth/Lech kennen gelernt haben. Es ist wirklich nicht üblich, dass in einer Gruppe von maximal acht Personen sechs Frauen sind. Wir sind es eher gewohnt, alleine unter Männern zu sein. Wie wir Frauen nun mal so sind – also schnell im Entscheiden – haben wir nach diesem gemeinsamen Tag festgestellt, dass wir gut zusammen passen und dass wir in der nächsten Saison nach Japan sollten. Eine Steigerung zu Warth/Lech sollte es schon sein.
Frauengequatsche?
3 Monate später haben wir gebucht und am 26.12.16 trafen wir uns am Frankfurter Flughafen wieder. Die Zeit bis dahin haben wir mit ca. 5644 WhatsApp-Nachrichten über Vorfreude, welche Ski nimmst du mit, Felle ja oder nein, wohin mit der Gasflasche aus dem Lawinenrucksack, etc. überbrückt. Jede von uns war bis in die Zehenspitzen aufgeregt, überdreht und megahappy. Wir konnten es selbst am 26. Dezember noch nicht glauben, dass es jetzt endlich losgeht.
Nach einem Flug von ca. 20 Stunden über Nagoya nach Sapporo und nochmal ca. 3 Std. Busfahrt, sind wir dann in Niseko angekommen und wurden von Paromcamps, unser Tour-Operator, herzlich empfangen. Unsere müden Gedanken kreisten zwischen „direkt ins Bett gehen“ oder „doch noch vorher Abendessen“. Diese Entscheidung wurde uns aber direkt abgenommen. Zu Fuß führte uns Markus, unser Guide für die nächsten neun Tage, schnurstracks in eine Luxus-Hotel-Lounge-Bar (Extract of Niseko Konbuonsen).
Damit waren wir von Frankfurt nun bäääm mitten im Japow-Winter-Wonder-Land.
Der frische Schnee knirschte unter unseren Füßen, der Atem qualmte und es war herrlich kalt. Wie in der Kindheit rutschten wir jubelnd auf Schuhen die komplette Straße hinunter. Anlauf nehmen, rutschen, anlaufen, rutschen, ich kann euch gar nicht sagen, wie glücklich das machte. Nach einer typisch japanischen Nudelsuppe und ein wenig Sushi ging es dann aber in unsere gemütliche japanische Holzhütte. Vor dem Schlafen gehen wurde noch die erste Flasche feinster Gin aus Islay geköpft, als Start für den Urlaub mit dem feinsten Schnee sozusagen.
Das Abenteuer beginnt
Tag 1:
Das mit dem feinsten Schnee hat erst einmal nicht geklappt. Vor drei Tagen hatte es auf ganz Hokkaido nochmal geregnet und die 2 Meter bereits gefallener Powder wurden mit einer undurchdringlichen Eiskruste versiegelt. Darauf lag dann eine „nur“ 30cm dicke Neuschneedecke.
Dust on crust wurde das genannt.
Oh mein Gott, waren wir dafür bis nach Japan geflogen? Macht nichts, sagt Markus, ich will euch erst einmal checken und das geht bei schlechten Bedingungen eh besser.