Vom Flachlandläufer zur Bergziege – Matthias Müller in der Vorbereitung zum Transalpin Run

Vom Flachlandläufer zur Bergziege? Schön wär`s! Fast zwei Monate ist es nun her, dass ich mich nach dem JPMorgan Chase in Frankfurt – als letzter „richtiger“ Straßenlauf – nun gezielt auf den Transalpin Run vorbereitete. Oder wie sagt man so schön, ich war stets bemüht. Zwei Monate, in denen ich nicht nur viele Höhenmeter, sondern vor allem sehr viele Erfahrungen gesammelt habe sowie die ernüchternde Erkenntnis: Mit ein paar Bergläufen ist es für einen „eingefahrenen“ Straßenläufer definitiv nicht getan. Und gleich der zweite Wink mit dem Zaunpfahl: Zur Bergziege reicht es in diesem Leben wohl nicht mehr!

Erste Erfahrungen beim Arlberg Marathon
Statt flinkem Gehoppel über Stock und Stein kann ich bislang nur brachiales Getrampel vermelden. Denn nach etlichen Höhenmetern an der Bergstraße, klappt das Rennen bergauf inzwischen zwar ganz passabel, doch bergab gleicht mein Gestampfe einer Abrissbirne.

Statt der grazilen Bergziege kommt immer noch ein tölpelhafter Elefant den Berg heruntergedonnert. So etwa Anfang Juli, als ich beim Arlberg Marathon schnell feststelle, dass der Elefanten-Stil im Gebirge wohl eher nicht gefragt ist – auch wenn Hannibal es auf diese Weise vor 2.000 Jahren versuchte, aber der war ja schließlich kein Marathon-Läufer. Nach einer sumpfigen Passage über das Hochmoor am Arlberg wurde mein Dumbo-Flug sodann durch einen Oberschenkelkrampf gestoppt und am Ende war ich froh, noch irgendwie laufend und letztlich als Dritter St. Anton zu erreichen.

Im Zweierteam beim Eiger Ultra Trail
Doch das Getrampel hatte sich gelohnt. Im Ziel gab es die ersten wertvollen Tipps der eingesessenen Bergläuferkonkurrenz, auch bergab auf dem Vorderfuß zu laufen, um damit die Stabilität zu erhöhen sowie bei besonders unwegsamen Passagen eher mit kleinen Schritten zu laufen, um so die Geschwindigkeit besser zu kontrollieren. Doch das ist einfacher gesagt als getan! Denn aus einem Straßen-Elefanten wird so schnell keine Berg-Ballerina.

Deshalb ging es zwei Wochen später erneut in die Alpen, um neben Höhenmetern vor allem Erfahrungen zu sammeln. Gemeinsam mit ASICS Frontrunner Christian Alles und unserem lokalen Trainingsduo Fabio Crescentini und Holger Exner vom engelhorn Sportsteam, schnürten wir Mitte Juli unsere Schuhe beim Eiger Ultra Trail. Jeweils im Zweierteam nahmen wir die 51 km-Distanz unter unsere Sohlen. Eingerahmt von den herrlichen Bergkulissen zwischen Jungfrau und Eiger galt es zu zweit die 3.100 Höhenmeter zu bezwingen.

Volle Konzentration auf die Bergab-Passagen
Am Ende erreichten wir nach 6:36 h das Ziel und wurden damit erster in der Teamwertung. Doch was sich auf dem Papier souverän liest, war auf der Strecke eine Strapaze. Vor allem bei den Bergab-Passagen war höchste Konzentration gefragt.

Dennoch gab es jeweils einen Sturz und mehrmals knickte ich mit dem rechten Knöchel um. Jedes Mal galt es, sich in Ruhe neu zu sammeln, um wieder konzentriert weiter zu laufen. Erfahrungen, die man sich in diesem Moment erspart hätte, die für unsere Ausgangsposition beim Transalpin Run jedoch sehr wertvoll sein können.

Denn Rennen wie diese – so das Credo der erfahrenen Konkurrenz aus den Alpen – werden letztlich bergab entschieden. Denn einen Elefanten trennen von einer Bergziege nicht nur 7 Tonnen, sondern bei Ultra-Distanzen mitunter mehr als eine Stunde. Deshalb werden nicht nur Höhenmeter gesammelt, vor allem bergab wird weiter an der passenden Technik gearbeitet. Die Bergziegen der Alpen als unser Vorbild.

Wie es weiter geht, wo wir uns den letzten Feinschschliff besorgen und was uns beim Transalpin Run erwartet, das erfährt Ihr dann im nächsten Blog und auf unserer Homepage.

Bis dahin auch Euch viel Spaß auf der Trainingspiste!

Euer Matthias

Bilder: Matthias Müller

Vom Flachlandläufer zur Bergziege - Matthias Müller in der Vorbereitung zum Transalpin Run

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