
Wanderstöcke – welche eignen sich?
War es früher nicht uncool, mit Stöcken in die Berge zu gehen? Wirkten die Stöcke-Wanderer nicht ein bisschen wie übermotivierte Weicheier? So wie es auf der Skipiste mittlerweile total normal ist, einen Helm zu tragen, gehören Stöcke zum Wandern und Trekking mit dazu. Und ebenso sinnvoll sind sie auch.
Vorteile von Wanderstöcken
Vor allem beim bergab Gehen zeigt sich der Vorteil von Wanderstöcken: Die Kniegelenke werden dabei ca. 36% mehr entlastet als beim Wandern ohne Stöcke. Man kann besonders in unebenem Gelände besser das Gleichgewicht halten und ist so sicherer und schneller unterwegs, zum Beispiel auf einem Geröllhang. Und die Arme haben auch etwas zu tun und hängen nicht nur unnütz herunter – wodurch sich ein Blutstau vermeiden lässt. Wenn ich ohne Stöcke wandern gehe, weiß ich mittlerweile gar nicht mehr wohin mit den Armen 🙂
Welche Wanderstöcke eignen sich?
Wanderstöcke zeichnen sich im Allgemeinen durch größenverstellbare Segmente,einen kleinen Teller und leichtes Aluminium oder Carbonmaterial aus. Durch die Montage eines größeren Tellers kann man sie zu Schneeschuh- oder Skitourenstöcken umfunktionieren. Wer etwas mehr Komfort möchte, sollte auf Griffe aus Kork oder Schaum als Alternative zum Plastikgriff achten.
Wesentliche Unterschiede gibt es dann bei den Klemmsystemen der Segmente:
Wanderstöcke mit Drehverschluss
Der Klassiker: Etwas nervig, da das Auf- und Zudrehen seine Zeit dauert, dafür kompakt und robust. Mit der Zeit lassen die Gewinde nach, so dass die Stöcke bei hoher Belastung zusammenrutschen.
Wanderstöcke mit Außenklemmen
Bei Wanderstöcken mit Außenklemmen geht es etwas schneller mit dem Verstellen, ist ggf. etwas sperriger als die Drehverschlussvariante. Man sollte darauf achten, den Verschluss auch richtig zu fixieren, da die Rohre sonst schnell durchrutschen. Die Spannkraft kann per Schraubenzieher vorher eingestellt werden.
Wanderstöcke mit Faltsystem
Das neuartige Faltsystem ist wohl das schnellste der Systeme, allerdings ist der Stock zusammengefaltet nicht so kompakt und die Länge lässt sich nur bedingt anpassen.
Letzten Endes ist es wohl eher eine Geschmacksache als dass es große Unterschiede in der Funktionalität der Wanderstöcke gäbe. Ich werde eventuell demnächst das Faltsystem ausprobieren, da ich viele gemischte Wander- und Klettersteigrouten mache, wo es komfortabler ist, wenn man ein schnelleres System nutzt. Auf jeden Fall ist es komfortabler, mit Wanderstöcken auf längeren Touren unterwegs zu sein, als ohne!
Die richtige Länge finden
Die richtige Stocklänge findet ihr heraus, indem ihr eure Körpergröße mit dem Faktor 0,66 multipliziert.
Beispiel:
Bei einer Körpergröße von 180 cm sollte eure Stocklänge ca. 119 cm sein – (180 x 0,66 =118,8)
Um zu testen ob ihr die richtige Länge bei euren Wanderstöcken eingestellt habt, stellt euch aufrecht hin, nehmt die Wanderstöcke an den Griffen in die Hand und stellt sie auf den Boden. Jetzt sollten eure Unterarme in einem rechten Winkel (90°) zu euren Oberarmen stehen. Wenn das der Fall ist, habt ihr eure Wanderstöcke auf die optimale Länge eingestellt.
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