
WE ARE traveling: Begegnungen auf unserer 18.000 km langen Radreise
Die ersten tausend Kilometer unserer 18.000 Km langen Reise sind geradelt und schon jetzt befindet sich in unserem Kopf ein Sammelsurium an Eindrücken und Erlebnissen. Besonders die menschlichen Begegnungen bleiben in Erinnerung und so manches Mal fragen wir uns, ob es wirklich Zufall sein kann?
So schieben wir unsere Räder gerade durch Linz in Österreich, als uns Fahrradfanatiker Philipp vor die Füße springt. Er plant mit seiner Freundin gerade ebenfalls eine Fahrradreise.
Wir begegnen in einer Feriensiedlung in Croatien, wo sonst kein Mensch ist, ausgerechnet dem gleichaltrigen Englisch- und Geschichtslehrer Ivan, welcher uns in perfektem Englisch bei Bier und selbstgefangenem Fisch unsere Fragen zu Croatien und Serbien beantwortet. Wie viele Radreisende es wohl gibt?
Uns begegnen auf dem Donauradweg innerhalb eines Monats gleich zwei weitere Weltenbummler: Der Franzose Jean-Claude, welcher gerade aus Pakistan zurückkommt und Matt aus England, der nach vier Jahren Rad-Reise auf dem Weg in die Heimat ist.
Für uns sind das spannende Begegnungen, aus denen wir unglaublich viel für unser eigenes Vorhaben lernen. Wir lauschen gespannt ihren Berichten und inspizieren auf das Genaueste ihr Material: „Wie oft müssen die Ketten geputzt werden? Wie wehrt ihr euch gegen streunende Hunde? Habt ihr keine Angst, alleine zu reisen?“ Alleine reisen sei unkomplizierter. Man müsse auf Niemand Rücksicht nehmen. Das mag sein. Ich bin trotzdem froh, dass Timm dabei ist! Auch wenn es – das muss ich zugeben – nicht immer ganz einfach ist, 24 Stunden zusammen zu verbringen. Schließlich bin ich nicht unbedingt in bester Laune, wenn mir der Magen knurrt oder die Beine keine Lust mehr haben, weiter zu radeln.
Aber zurück zu den Menschen, die uns über den Weg liefen, bzw. geradelt sind. Was glaubt ihr, wie schnell man die Strecke von Deutschland bis Ungarn mit dem Rad fahren kann? An der Donau hinter Budapest treffen wir Kristóf, welcher den Donauradweg von Frankfurt bis hierher mit seinem Liegerad in 4 Tagen und 3 Nächten zurückgelegt hat! Ohne zu Schlafen! Wahnsinn! Und wir sind nun schon über 30 Tage unterwegs. Natürlich hatte er dabei längst nicht so viel Gepäck wie wir. Das nehmen wir natürlich zum Anlass, das Rad auch einmal zu testen!
Diese kleinen Momente bleiben fest in unserer Erinnerung und wir sind gespannt, wem wir auf der langen Reise – durch Zufall oder nicht – noch begegnen werden!