
WE ARE traveling: Das Wetter
Wetter
Noch nie habe ich das Wetter so bewusst wahrgenommen, wie auf der Reise. So realisiert man zum Beispiel erst beim Fahrrad fahren, welche Kräfte auf einen einwirken.
Mit dem Auto fährt man mühelos eine Strasse entlang und es spielt kaum eine Rolle, ob der Wind von vorne, hinten oder der Seite kommt. Mit dem Fahrrad sieht das schon ganz anders aus! Besonders der Gegenwind entpuppt sich als einer unserer größten Gegner auf dem Weg in Richtung China. Immer wieder taucht er unerwartet auf und bläst uns mit aller Kraft entgegen, sodass ein Vorankommen einen enormen Kraftaufwand bedeutet. Das Kälte- und Wärme-Empfinden wird völlig neu definiert. Vor der Reise war ich eine richtige Frostbeule. Jetzt schaue ich die Leute verwirrt an, wenn sie mich bei Temperaturen um die zehn Grad fragen, ob es nicht zu kalt sei, draußen zu schlafen? Und antworte: „Nö, ist doch super!“.
Dennoch sind wir froh, dass sich nun endlich der Frühling zeigt. Es ist schön, dass die Tage nun länger sind und man am Abend auch noch eine gewisse Zeit ohne Frostbeulen außerhalb des Zeltes verbringen kann. Beim Fahrrad fahren wird einem natürlich auch immer ordentlich warm und so kommen uns 15 Grad mit Sonnenschein manchmal vor wie der reinste Hochsommer. Den ab und zu auftretenden Sonnenbrand an unseren Armen realisieren wir aufgrund des Fahrtwindes meist erst am Abend. Wie oft war ich an solch warmen Tagen während unserer Reise in Gedanken schon am Schwarzen Meer, um dort im kühlen Wasser zu plantschen. Als wir allerdings dort ankommen, stellen wir fest, dass es so „erfrischend“ ist, dass wir lediglich unsere Füße hinein halten.